Die Pfeifenorgel – die Königin der Instrumente – wurde bereits im 3. Jahrhundert vor Christus erfunden.
Als Erfinder gilt Ktesibios aus Alexandrien. Er war Sohn eines Friseurs und von Beruf Techniker. Er konstruierte ca. 246 v. Chr. die Hydraulis (Wasserorgel), da bei diesem Instrument mit Hilfe von Wasser ein gleichmäßiger Winddruck erzeugt wurde.
Erst im 2. Jahrhundert nach Chr. wurde die Winderzeugung mit Hilfe von Wasser durch die Konstruktion von Bälgen ersetzt.
Die Bezeichnung „Hydraulis” bestand allerdings noch bis zum Mittelalter, obwohl die Orgel ohne Wasser arbeitete.
Nach Mitteleuropa kam die Orgel im 8. Jahrhundert. Im Jahre 757 und 812 nach Chr. brachten Gesandtschaften je eine Orgel nach Aachen, wo sie dort am Kaiserlichen Hof gespielt wurden.
951 wird ein Orgelwerk mit 400 Pfeifen in der Kathedrale von Winchester erwähnt.
Bis ins 11. Jahrhundert hinein war die Orgel vorwiegend Unterhaltungsinstrument an den Königlichen Höfen. Erst ab dem 11. Jahrhundert hielt die Orgel Einzug in Klosterkirchen. Somit war die Orgel zunächst ein Symbol für weltliche und geistliche Prachtentfaltung und etablierte sich erst zur Zeit der Gothik und hauptsächlich in der Renaissance zum Hauptinstrument der kirchlichen Liturgie.
Berühmte deutsche Orgelbauer der Barockzeit waren Arp Schnitger und Gottfried Silbermann. Das 18. und vor allem das 19. Jahrhundert brachten schließlich viele technische Finessen der modernen Orgel, von denen in den vergangenen Jahrzehnten manche als unechte Orchesterimitationen aufgegeben wurden.
Die Anfang dieses Jahrhunderts entstandene Orgelbewegung strebt einen Klang an, wie er der Barock-Orgel eigen war und von großen Teilen der Orgelkenner zur Zeit noch als der Orgel eigentümlich empfunden u. gewertet wird.
Die Orgel hat außer in der Kirche auch im Konzertsaal ihren Platz.